Heute ist der internationale Coming-Out Day. Und gerade schon vorweg: Irgendwie stört uns dieses Wort auch: Denn natürlich outen wir alle uns nicht nur einmal im Leben, sondern immer wieder von neuem in allen möglichen Kontexten: in der Familie, bei (neuen) Freund*innen oder bei der Arbeit. Dieses Jahr haben wir uns mit L-Work und WyberNet über das Coming-Out am Arbeitsplatz ausgetauscht und möchten euch ein paar Worte dazu mitgeben:
Das Coming-Out am Arbeitsplatz ist für Lesben, Bisexuelle und Queers noch immer eine Gratwanderung zwischen selbstbewussten und stolzen Auftreten und dem Aushalten des Drucks der Gesellschaft: Noch können wir nicht in jedem Arbeitsumfeld so frei und sicher über uns sprechen, wie uns das zu steht. Dafür setzen wir von der LOS, L-Work und WyberNet uns tagtäglich auf verschiedene Art und Weise ein – nicht nur am Coming-Out Day 2022, sondern 365 Tage im Jahr.
Zusammen mit Network hat WyberNet mit dem Aufbau des Swiss LGBTI-Labels einen wichtigen Schritt gemacht, dass lesbische Frauen in der Wirtschaft aktiver willkommen geheissen werden. Das Swiss LBGTI-Label zeichnet Firmen, Organisationen aus, die sich für die innerbetriebliche Gleichberechtigung einsetzen. Denn ein ganzheitliches Diversity & Inclusion Management senkt die Hemmschwelle aller queeren Menschen, sich auch in der Arbeitswelt frei und unbelastet zu bewegen.
LWORK ist ein professionelles lesbisches Netzwerk, das in der Romandie aktiv ist. Die Stärke von LWORK liegt in seinen Mitgliedern, die ihre Erfahrungen einbringen, ihre Kompetenzen teilen und sich in einer Atmosphäre von Solidarität, Vertrauen und guter Laune austauschen. Am Internationalen Tag des Coming-Out Day feiert LWORK vergangene, gegenwärtige und zukünftige Coming Outs, die lesbischen, bisexuellen und queeren Frauen Sichtbarkeit verschaffen und es ihnen ermöglichen, auch in der Arbeitswelt frei über alle Aspekte ihres Lebens zu sprechen. LWORK begleitet Personen bei ihrem Coming Out und bietet ihnen einen Raum für Austausch und Ratschläge.
Rechtlich und politisch gibt für die LOS noch einiges zu tun, was das Arbeitsleben angeht: Das Gleichstellungsgesetz – ein grundlegendes Instrument für die Gleichstellung in der Arbeitswelt – gilt zwar für Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, nicht aber aufgrund der sexuellen Orientierung. Eine grosse Lücke, die noch angegangen werden muss. Und natürlich braucht es noch mehr: Arbeitsplätze müssen auf uns eingestellt sein, bevor wir angestellt werden! Darum unterstützen, sensibilisieren und beraten wir regelmässig Arbeitgeber*innen, HR-Verantwortliche, Betriebe und Unternehmen.
Zusammen mit WyberNet und L-Work bleiben wir dran an diesen Themen. Bis wir uns alle genau dann und genauso outen können, wie wir wollen. Nicht nur am Arbeitsplatz, sondern überall.